Petrovsky - Signalstation
Die Kunst des in Freital (bei Dresden) lebenden Malers
und Grafikers Wolfgang Petrovsky bewegt sich
zwischen zwei Polen: zwischen Geschichtsraum und
Landschaftsbild, zwischen Dokumentarstil und
subjektiver Geste. Über 20 Jahre entwickelte er seine
Sprachformen. Sehr Unterschiedliches bringt der
Künstler durch vielfaches Collagieren, Überlagern,
Übermalen auf der Malfläche zum Schnitt: romantische
Perspektive, dadaistische Materialkreuzung, grafische
Nüchternheit und malerische Energie. Doch zeigen seine
Collage-Malereien eine ganz andere Art des
Historienbildes, nämlich den beständigen Versuch,
Parallelen oder Entsprechungen zwischen Historischem
- vom Kaiserreich, über Nationalsozialismus bis zur
Perestroika - und Gegenwart aufzudecken.
Das erscheint als mühsames und zugleich spielerisches
Hindurcharbeiten durch die Schichtungen im Bild wie in
der Geschichte, auf unser Hier und Heute zu.
J. Sperling